Blaumeise im Garten

22.12.2020

Jeder kennt sie, einige sehen sie wie ich im Garten, viele werden sie mögen - die Blaumeise.

 Liegt es an den komplementären Farben Blau und Gelb? Oder einfach daran, dass sie so niedlich sind? Ehrlich gesagt, weiß ich es auch nicht so genau, jedenfalls faszinieren mich diese kleinen Flitzer schon seit meiner Kindheit. Damals hatte ich noch keinen Fotoapparat, sondern ein Fernglas 8x42. Mit diesem lag ich dann auf der Lauer, um Singvögel zu beobachten. Und irgendwie erfreute es das Herz immer ganz besonders, wenn eine Blaumeise in der Optik erschien. Dann dachte ich, dass ich die Vögel noch besser mit einem Stativ beobachten könnte und baute mir aus LEGO-Steinen eine Halterung für das Fernglas. Das war natürlich völliger Quatsch, aber aus Sicht eines Kindes eine klare Verbesserung, hihi.

Seit 2013 besitze ich nun eine kleine Systemkamera und jage seither dem ultimativen Blaumeisenbild hinterher. Ja, das eine oder andere Bild stellt mich schon beinahe zufrieden. Dennoch bleibt immer noch viel Luft nach oben. So experimentierte ich mit unterschiedlichsten Einstellungen. Meistens fotografiere ich im Halbautomatikmodus A (Blendenvorwahl) und reize dadurch die volle Lichtstärke der Objektive aus. Irgendwann versuchte ich aber dann durch die gezielte Zeitvorwahl (S) schärfere Bilder zu erreichen. Die kleinen Models sind ungeheuer flink und ständig in Bewegung. Mittlerweile habe ich mich mit einer 1/2000 sec. Belichtungszeit recht gut "eingeschossen", dennoch wünschte ich mir ein Bild der fliegenden Blaumeise. Da half mir mein Kamerahersteller mit einem Feature, das gerade für die Vogelfotografie unschlagbar ist, nämlich ProCapture. 

ProCapture arbeitet nach folgendem Prinzip: Bei halb gedrücktem Auslöser macht die Kamera ständig Bilder und speichert diese intern. Wenn sich nun die Blaumeise aus dem Staub macht, drücke ich den Auslöser ganz durch. Jetzt werden (in meinem Kameramodell) 15 Bilder vor dem Betätigen des Auslösers auf die SD-Karte geschrieben. So verpasst man eigentlich nie die Abflugsituation. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten. Einmal den wirklich schnellen ProCapture-Modus. Dort werden 29 Bilder pro Sekunde gemacht mit der Einschränkung, dass der Fokus auf der Stelle, die beim Halbdurchdrücken fokussiert wurde, verbleibt. Im langsameren Modus gibt es immerhin noch 11 Bilder pro Sekunde. Hier kann man aber dann auch den kontinuierlichen Autofokus verwenden und die Kamera fokussiert auf den abfliegenden Vogel.

Das Spitzenmodell besitzt mittlerweile wohl auch einen auf KI basierenden Autofokus, der Vögel erkennt und dann auf das Auge scharf stellt. Allerdings ist das Spitzenmodell samt Spitzenobjektiv (M.Zuiko 150-400mm f 4.5) auch den Spitzenfotografen vorbehalten. Für mich als Hobbyknipser reicht das Mittelklassemodell voll aus. 

Immer noch bin ich aber auf der Suche nach DEM Blaumeisenbild. Vielleicht finde ich es ja irgendwann? Tanzende Blaumeisen habe ich jedenfalls schon mal gefunden :) 

Vielen Dank fürs Lesen! Bleibt alle gesund und den Fotografen wünsche ich allzeit gut Licht!

© 2020 Stefan Urlbauer. Zwiesel
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